Porträt Clemens Wieltsch

Copyright © Paul Gruber

Transparent, nicht nur bei NGT

Die Debatte um die Legalisierung der sogenannten „Neuen Genomischen Techniken“ (NGT) in der EU polarisiert seit Jahren, nicht nur in Österreich. Hierzulande ist mit der „Arge Gentechnik-frei“ die Gegnerschaft allerdings bestens aufgestellt.

Für die Alpenrepublik geht es bekanntlich um viel. Österreich wirbt nicht nur im Inland mit seiner gentechnikfreien Produktion. Naturgemäß ist man an einer möglichen Verwässerung durch Einführung von NGT wenig interessiert. Eine in der Vorwoche präsentierte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketagent (im Auftrag der Arge) gibt ihnen Recht. Von rund 1.000 befragten Verbrauchern sprachen sich satte 85 Prozent für eine „lückenlose Kennzeichnung aus. Fast ebenso viele sehen sich durch den diskutierten Gesetzesvorschlag potenziell in ihrer Wahlfreiheit beschnitten, ein knappes Drittel hält überhaupt nichts von der Verwendung des Verfahrens für die Lebensmittelproduktion.

Die erfragte Meinung macht insofern Hoffnung, als dass sie ein Bild einer Konsumentenschaft zeichnet, welche auch beim Lebensmitteleinkauf mündige Entscheidungen trifft oder zumindest treffen will. Da würde auch eine lückenlose Herkunftskennzeichnung auf Lebensmitteln (ja, auch in der Gastronomie) einen gehörigen Beitrag leisten. Eventuell ist mit der Debatte um NGT auch die Zeit reif, dass sich auch die Verbraucherseite hierfür stark macht. Allen Beteiligten, oder vielmehr jenen am Anfang und Ende der Wertschöpfungskette Lebensmittel, wäre jedenfalls geholfen.